Dienstag, 7. Juli 2020

Dreiländereck Eichenberg

Arenshausen hat zwar einen Bahnhof, jedoch hält da nur viermal täglich ein Zug. Ich wollte dort nicht auf den 22-Uhr-Zug warten. Deshalb bin ich noch zum Bahnhof Eichenberg rübergefahren.
Bis Hohengandern gibt es einen Radweg, danach führt die Straße steil bergauf. Sie war wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich bin dort trotzdem gefahren, denn einen anderen Weg habe ich nicht gesehen. Notfalls wollte ich die Baustelle auf einem Feldweg umfahren. Das war aber nicht nötig, denn es war keine Baustelle zu sehen.

Der erste hessische Ort an der Grenze heißt dann Eichenberg. Das ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Auch ich musste dort schon ein paarmal umsteigen - leider.

Der Bahnhof von Eichenberg ist dermaßen ausgestorben und heruntergekommen, dagegen ist der Bützower Bahnhof hochmodern. Ein verfallenes Gebäude, keine Rampen, keine Aufzüge, zerbröckelnde Bahnsteige und als ultimatives Highlight menschlicher Kot in der Ecke.
Davor stehen Kunstwerke, die an die deutsche Teilung erinnern. Sie wurden aus Findlingen herausgemeißelt.

Ansonsten besteht Eichenberg aus einigen Hütten mit Gärten. Menschen gibt es hier offenbar nicht.

An einem wunderschönen, kalten Januartag bin ich hier mal durch das neblige Tal gestapft auf der Suche nach einem besonderen Punkt, der sich laut Google Maps in der Nähe befinden sollte. Die Aussicht unterwegs war dabei viel schöner als am Ziel.

In der Mitte einer matschigen Wiese fand ich das Dreiländereck. Hier berührten sich früher die britische, amerikanische und sowjetische Besatzungszone.Wegen dieser speziellen Lage waren nach dem zweiten Weltkrieg besonders viele Flüchtlinge unterwegs, darum steht auch ganz in der Nähe das Auffanglager von Friedland.
Heute treffen sich hier Hessen, Niedersachsen und Thüringen. Das ist also schon eine besondere Stelle. Markiert ist sie nur mit einem Stein, einem vertrockneten Kranz und dem Dreiländereck-Schild. Man erfährt nicht mal, welche Länder das sind oder wo genau welches liegt.

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